lrs:hub

DIGITALE SELBSTHILFE

LESEN-(RECHT)SCHREIBEN-STUDIEREN

NRW-LANDESVERBAND STUDIEREN MIT LRS E. V.

Danke!

Das Projekt lrs:hub, gefördert von der Techniker Krankenkasse NRW, endet nach einer Förderdauer von zwei Jahren zum 31.07.2024.

Wir bedanken uns bei allen Netzwerkpartner:innen, Studierenden und natürlich bei der Techniker Krankenkasse NRW für die fortlaufende Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während der gesamten Projektlaufzeit!

Unsere Module:

Digitale Stuhlkreise

Peer-to-Peer Austausch

Info Channels

Digitale Sprechstunden

Digitale Workshops

lrs:hub – Ein Überblick

lrs:hub – Weitere Infos

Infos

Fakten
  • Studierende mit LRS stehen von Beginn ihres Studiums an vor großen Hürden, da studieren eng mit dem schnellen und mühelosen Gebrauch von Schriftsprache verbunden ist.
  • Etwa 1-2% der Studierenden sind deutschlandweit von einer LRS betroffen (Deutsches Studentenwerk 2012 für bundesdeutsche Studierende; Eichert, Schabmann & Ramacher-Faasen 2016). Knapp zwei Drittel der Beeinträchtigungen bleiben unerkannt (Deutsches Studentenwerk 2012).
  • Der Fokus im Studium auf Schriftsprache als Medium hat sich unter Corona-Bedingungen noch deutlich verschärft.
  • Probleme beim Lesen und Schreiben im Erwachsenenalter sind in unserer Gesellschaft stark tabuisiert. Studierende mit LRS wagen daher häufig nicht, sich selbst und anderen ihre Probleme einzugestehen.
  • Die Folge ist ein enormes Belastungserleben und die Unmöglichkeit, die eigenen kognitiven Potenziale voll oder auch nur annähernd auszuschöpfen.
  • Die Betroffenen leiden an der Störung selbst, an den Auswirkungen auf die Studienleistungen sowie an der Angst, dass ihre Schwierigkeiten „entdeckt“ und als Ausdruck von Unfähigkeit gewertet werden könnten.
  • Die Folge ist in vielen Fällen eine erhebliche Stressbelastung, die nicht selten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Sinne komorbider psychischer Erkrankungen führt (Techniker Krankenkasse, 2015).
  • Viele Studierende trauen sich daher schon zu Beginn ihrer Hochschulausbildung das weitere Studium nicht mehr zu und brechen ab, obwohl es ihnen aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten durchaus möglich gewesen wäre, das Studium erfolgreich zu beenden.
  • Es fehlt diesen Studierenden jedoch auf verschiedenen Ebenen an Angeboten, um sie im Erreichen eines erfolgreichen Studienabschlusses zu unterstützen.
Verankerung im Gesetz
  • Auch chronische oder psychische Erkrankungen, Teilleistungsstörungen wie Legasthenie, Autismus oder andere längerfristige Beeinträchtigungen sind Formen von Behinderungen – ebenso wie Sinnes- und Bewegungsbeeinträchtigungen.
  • Die Lese-Rechtschreibstörung wird hochschulrechtlich als Behinderung verstanden (§ 2 Abs. 4, Hochschulrahmengesetz)
  • Definitionen von Behinderung: Grundlage dafür, dass zum Beispiel auch Teilleistungsstörungen, psychische und chronische Erkrankungen unter den Begriff der Behinderung gefasst werden, sind die Definitionen nach der UN-Behindertenrechtskonvention und dem 9.  Sozialgesetzbuch.
  • „Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist“ (§ 2 Abs. 1, SGB IX).
Studieren mit Behinderung/Beeinträchtigung

Besondere Situation von Studierenden mit nicht-wahrnehmbaren Beeinträchtigungen

  • Nur bei 6 % der betroffenen Studierenden ist die Beeinträchtigung sofort wahrnehmbar.
  • Knapp 2/3 der Behinderungen an unseren Hochschulen bleiben dagegen unbemerkt, wenn Studierende nicht selbst darauf hinweisen.

Besondere Situation von Studierenden mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen

  • Auch chronische oder psychische Erkrankungen, Teilleistungsstörungen wie Legasthenie (LRS), Autismus oder andere längerfristige Beeinträchtigungen sind Formen von Behinderungen – ebenso wie Sinnes- und Bewegungsbeeinträchtigungen.
  • Für 7 % der Studierenden erschwert sich das Studium infolge körperlicher oder gesundheitlicher Beeinträchtigungen – so das Ergebnis der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW).

Erscheinungsbild

(Recht)-Schreibproblematik

Zum Beispiel:

  • (große) Defizite im Bereich der Rechtschreibkompetenzen
  • Unsicherheiten bei der Rechtschreibung, dadurch „Verschlimmbesserungen“
  • sehr vereinfachte Ausdrucksfähigkeit beim Schreiben von freien Texten (unter dem eigentlichen Können)
  • verlangsamtes Schreiben von Texten
  • unleserliche Schrift / graphomotorische Schwierigkeiten
  • bewusstes Fehlervermeiden
Leseproblematik

Zum Beispiel:

 

  • Konzentrationsdefizite bei langer (Mit-)Lesetätigkeit
  • große Mühe, Lesetexte zu erfassen
  • kein sinnentnehmendes Lesen
  • verlangsamte Lesegeschwindigkeit
Übergreifende Problematik

Zum Beispiel:

 

  • Automatisierungsdefizite
  • stetiges Überlegen beim Schreiben oder Lesen
  • Oberflächlichkeit beim Schreiben oder Lesen durch Abschweifen der Gedanken
  • Konzentrationsdefizite
  • fehlende Korrektur
  • Mangelnde Kenntnis der deutschen Grammatik/  grammatikalischen Regeln
  • Keine Verinnerlichung der Kommasetzung
  • (sehr) vereinfachte Ausdrucksfähigkeit beim freien Schreiben (Diskrepanz aktiver Wortschatz und Schriftsprachwortschatz)